Gert Hofmann, geboren am 29.1. 1931, wuchs in Limbach/Sachsen auf, wo er die Volks- und die Höhere Schule besuchte. Nach der Übersiedlung seiner Familie nach Leipzig im Jahr 1948 studierte er an der dortigen Fremdsprachenschule Englisch und Russisch und legte in diesen Fächern die Übersetzer- und Dolmetscherprüfung ab. Nach der Reifeprüfung im Jahr 1950 Studium der Romanistik, Germanistik, Slawistik und Anglistik an der Universität Leipzig. 1951 Übersiedlung nach Freiburg im Breisgau, wo er mit Unterbrechungen, bedingt durch wirtschaftliche Zwangslagen, bis 1957 Anglistik, Germanistik, Romanistik, Soziologie und Politikwissenschaft studierte. Promotion 1957 mit einer Dissertation über Henry James. Seit 1961 Germanistikdozent an zahlreichen ausländischen Universitäten (Toulouse, Bristol, Edinburgh, Yale, Berkeley, Austin). Von 1971–1980 lebte er in Klagenfurt und lehrte an der Universität Ljubljana. 1980 Übersiedlung nach Erding bei München. Seit 1955 verheiratet, vier Kinder. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt (seit 1987). Hofmann starb in Erding am 1. 7. 1993.
* 29. Januar 1931
† 1. Juli 1993
von Walter Grünzweig
Essay
Die im Jahr 1979 publizierte Novelle „Die Denunziation“ brachte Gert Hofmann zum ersten Mal breite Anerkennung von Kritik und Publikum. Auch war man überrascht, daß der weitgereiste Autor erst mit fast fünfzig Jahren sein erstes Prosawerk veröffentlichte. Danach folgte eine Reihe ...